Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Mollenhauer:2

Hoch Geehrter Herr Kapellmeister
Ew. Hochwohlgeboren.

Wollen mir gütigst gestatten, eine ganz ergebenste Bitte Ew Hochwohlgeboren erfragen zu dürfen. Ich werde nähmlich in Kürtze, eine kleine Kunstreise nach Hannover, Braunschweig, u. Leipzig antreten1, und wünschte, doch so sehnlichst vorher mich ein mahl in Cassel hören laßen zu können, sei es im Theater oder in einem AbonnementsConcerte. In dieser Beziehung wage ich es, mich an Sie, Hoch Geehrter Herr Kapellmeister zu wenden, und stütze mich auf die Weltbekannte Theilnahme, welche Ew Hochwohlgeboren gegen alle Künstler so liebreich aus üben.
Ich würde mich auserordentlich glücklich schätzen, durch meine dringendste ergebenste Bitte Gehör bei Ihnen zu finden, und erlaube mir noch schließlich zu bemerken, das ich mir bei meinem Spiel die größte Mühe geben werde, um meinen Hohen Gönner befriedigen zu können.
In dem ich mich der Hoffnung hingebe, eine günstige Resolution von Ew Hochwohlgb zu erhalten, bitte ich zugleich ganz ergebenst um dero gütigen Verzeihung meiner augenblicklichen Zudringlichkeit, und bin stets Ew Hochwohlgeboren

ganz Ergebenster inniger
Verehrer
Friedrich Mollenhauer
Violinspieler

Göttingen den 28ten October
1847.

Autor(en): Mollenhauer, Friedrich
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Braunschweig
Hannover
Kassel
Leipzig
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1847102846

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Mollenhauer an Spohr, 14.08.1846. Spohr beantwortete diesen Brief am 30.10.1847.

[1] Zu seiner Konzertreise vgl. „Bekanntmachungen“, in: Allgemeiner Polizei-Anzeiger <Gotha> 24 (1847), S. 37; „Erledigungen“, in: ebd., S. 52.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (05.10.2023).