Autograf: Kongelige Bibliotek København [Königliche Bibliothek Kopenhagen] (DK-Kk), Sign. Musikforeningens Arkiv, Kapsel 1, Breve etc. 1840-41
Druck: Ingmar Sørensen, „Hensigten helliger midlet. Om Musikforeningens ouverture konkurrence 1840“, in: Fund og Forskning 44 (2005), S. 425-438, hier S. 433

Abstimmung von L. Spohr,
über die, zur Preisbewer-
bung eingesandten zehn
Ouvertüren.

Cassel am ten Fe-
bruar 1841.


Die, von der Administration des dänischen Musikvereines mir zur Beurtheilung vorgelegten 10 Ouverturen habe ich der sorgfältigsten Prüfung unterworfen und bin redlich zu dem Resultat gelangt, daß der Nummer 10 „Nachklänge Ossians“ als der Besten, der Preis gebühre.
Unter den übrigen, zum Theil recht lobenswerthen Arbeiten, steht ihr Nro 8 „ein Traum aus der Feenwelt“1 am nächsten und würde ihr gleich zu stellen seyn, wenn es ihr nicht an einem, die Monotonie vermittelnden Gegensatze fehlte, und sie nicht etwas zu sehr an Mendelssohns Ouverture „die Hebriden“ erinnerte, Sie ist aber trotz dieser Ausstellungen, ein werthvolles Werk, was volle Anerkennung verdient.

Dr Louis Spohr.
Cassel im
Februar 1841.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Musikforeningen (Musikverein)
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Gade, Niels : Nachklänge aus Ossian
Helsted, Carl : Ein Traum aus der Feenwelt
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1841030317

Spohr



Dieser Brief ist das von Spohr in seinem Brief an die Musikforenigen, 05.04.1840 versprochene Gutachten. Der Vorbrief der Musikforenigen der die Übersendung der Ouvertüren begleitet haben dürte, ist derzeit verschollen.
Da Spohr mit seiner Bemerkung, Ein Traum aus der Feenwelt erinnere zu sehr an Mendelssohns Hebriden erinnere, offensichtlich auf den Brief seines Mitpreisrichters Friedrich Schneider an ihn, 28.02.1841 reagierte, kann dieses Gutachten – einen Postweg von wenigstens zwei Tagen vorausgesetzt – nicht mehr im Februar entstanden sein. Als Datum wahrscheinlicher ist der 03.03.1841; an diesem Tag legte er das Zeugnis einem Brief an Friedrich Schneider bei.

[1] Von Carl Helsted (vgl. Ingmar Sørensen, „Hensigten helliger midlet. Om Musikforeningens ouverture konkurrence 1840“, in: Fund og Forskning 44 (2005), S. 425-438, hier S. 437).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (19.03.2019).