Marianne Spohr, Tagebuch 1859, Ms.
Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 2.3.01, Bl. 31v-32r

Sonnt. d. 23st.
Nach zieml. Schlaf geg. 7 auf, mit L.1 z. Sp., dessen Anblick wir sehr schön, ab. herzergreifend fanden. – Dann hinunt. in mein Zimmer z. Kaff., wo dann zuerst Ls2 und Minchen3, dann ab. noch Viele d. Tag über uns besuchten: A. Schwedes zweimal, Fr. Reiß, Agnes Harn., Richard4 mit H. Hetzler, Wigand öfter weg. allerlei traurig. Besorgungen, Adolph4, Reiß, Dallwigk, H. und Fr. Schwedes, Anna Wolff, T. Fritze und Minchen mehrmals, Emma6, Ls und Math. Pf. Dazwischen alle mögl. schreckl. Geschäfte und Besorgungen, Bildhauer Schäfer nochmals wegen modelliren7, etc. – 3 Uhr oben d. Section bis nach 5, wo mir dann Adolph sehr genau d. gz. Ergebnis auseinandersetzte, und namentl. z. Beruhig. bestätigt gefunden, daß das Uebel, wie wir immer geglaubt, im Gehirn gesessen! – Vor 10 in gr. Abspannung mit L. z. Bett, und mittelm. geschlafen.



[1] Caroline („Line“) Pfeiffer.

[2] Louis Pfieiffer.

[3] Wilhelmine Pfeiffer.

[4] Richard Pfeiffer.

[5] Spohrs Arzt Adolph Harnier, ein Verwandter von Marianne Spohr.

[6] Emma Spohr.

[7] Offensichtlich Abnahme der Totenmaske.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (12.10.2022).