Autograf: Robert-Schumann-Haus Zwickau, Sign. Sch.3854-A2
Druck: Heinrich Weber, „Louis Spohr”, in: Euterpe 19 (1860), 2-5, 17-21, 37ff. und 53-56, hier S. 18 (teilweise)

Sr. Wohlgeb
Herrn Pfarrer H. Weber
in
Scortleben
bei Weißenfels


Cassel den 17ten April 1859.

Hochverehrter Herr Pfarrer

Nehmen Sie meinen besten Dank für Ihren freundlichen Glückwunsch zu meinem Geburtstage, so wie zur gefälligen Widmung des Vaterunser und der Einsetzungsworte. So hatte ich allso doch vollkommen Recht, als ich behauptete, Sie würden dieß beydes besser in Musik setzen können als ich, denn es ist so wohl gelungen, daß ich auch gar nichts abgeändert wünschte, als etwa in der Singstimme die 3 Achtelnoten der 2ten Seite weil sie mir ein wenig übereilt klingen.
Es muß Ihre Komposition, von der Orgel discret und correkt begleitet einen1 kirchlichen und frommen Eindruck hervorbringen und so bald ich einmal in meine Heimath2 reise wo das Absingen dieser Worte noch gebräuchlich ist, werde ich sorgen, daß auch mir(?) dieser Eindruck zu theil werde.
Unterdessen werde ich das Blatt auf das Sie die Widmung Ihrer Komposition so brillant geschrieben haben, als ein theures Andenken an3 den Geber mit Pietät aufbewahren4 und verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr
ganz ergebener
Dr. Louis Spohr.
Generalmusikdirektor und
Hofkapellmeister a.D.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Weber, Heinrich
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Weber, Heinrich : Vater unser
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1859041718

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Weber an Spohr, 04.04.1859.

[1] Hier gestrichen: „den”(?).

[2] Braunschweig.

[3] „an” über der Zeile eingefügt.

[4] Nicht ermittelt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.12.2017).