Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Lüdenscheid, 8. November 1858.

Hochgeehrtester Herr!

Mit dem innigsten u. besten Danke habe ich die Ehre Ihnen gleichzeitig die Orchesterstimmen Ihres Oratoriums „die letzten Dinge” zurück zu senden!
Die Aufführung desselben fand am 12. Septbr. Sonntag Nachmittag in der Kirche statt. Wir haben damit einen außerordentlichen Erfolg errungen und hat das Werk einen tiefen u. nachhaltigen Eindruck hervorgebracht, für mich der schönste und höchste Lohn für die vielen Mühen u. Anstrengungen, welche das Werk beim Einstudiren erfordert.
Sänger u. Orchester wirkten mit wahrer Begeisterung in Folge dessen denn auch die hiesige Aufführung eine wirklich gelungene genannt zu werden verdient.
Daß ich die Orchesterstimmen nicht sofort zurückgesandt, bitte ich gütigst entschuldigen zu wollen, da ich unterdessen an einem gastrischen Fieber1 gelitten u. darauf drei Wochen zu meiner Erholung verreist war.

Mit der allergrößten Hochachtung und Verehrung

Ihr
ganz ergebenster
Louis Weinbrenner.

Autor(en): Weinbrenner, Louis
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Lüdenscheid
Erwähnte Institutionen: Gesangverein <Lüdenscheid>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1858110845

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Weinbrenner.

[1] Vgl. „Gastrisches Fieber“, in: Kurt Sprengel’s Handbuch der Pathologie, Bd. 2 Fieber. Entzündungen, 3. Aufl., Leipzig 1807, S. 130-133.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.02.2020).