Autograf: nicht ermittelt
Druck: Carl Böhm, Nachruf an den verstorbenen Componisten A.W. Berlijn, Amsterdam [1870], S. 70f.

Cassel, den 11ten September 1857.

Hochgeehrter Herr!

Für die freundliche Übersendung des Dedications-Exemplars Ihrer Sinfonie sage ich Ihnen besten Dank. Ich sehe nun mit Ungeduld den Orchester-Stimmen entgegen um das Einüben der Sinfonie beginnen zu können. Die Aufführung wird in unserem 1sten Abonnements-Concerte stattfinden. Da dieses aber vor Ende October oder Anfangs November nicht stattfinden kann, so ist es besser, Sie gedulden sich so lange, bis ich Ihnen den Tag der Aufführung gemeldet habe, ehe Sie Ihre Reise nach hier antreten, da es unangenehm wäre, wenn ich Ihr Werk während Ihrer Anwesenheit nicht hören lassen könnte. Zum 5ten October lässt es sich aber keineswegs zu Stande bringen. Daher warten Sie gefälligst ab, damit ich auch Zeit habe, das Werk ganz genau einstudiren zu können. Wünschen Sie dann eine weitere Reise nach Leipzig zu unternehmen, so werde ich Ihnen einen Brief an den Director des Gewandhausconcertes Herrn Ritz mitgeben.1
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute!

Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Berlijn, Aron Wolf
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Berlijn, Aron Wolf : Sinfonien, op. 104
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1857091114

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Berlijn an Spohr, 01.12.1840. Berlijn beantwortete diesen Brief am 15.09.1857.

[1] Ein Empfehlungsschreiben von Spohr für Berlijn an Julius Rietz ist derzeit nicht bekannt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.03.2018).