1856100113
Louis Spohr an Franz Liszt in Weimar
Kassel, Mittwoch 1. Oktober 1856
Autograf: Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schillerarchiv (D-WRgs), Sign. GSA 59/30,4
Sr. Hochwohlgeb.
Herrn Hofkapellmeister
Dr. Fr. Liszt
in
Weimar
Cassel den 1sten
October 1856.
Hochgeehrter Herr College,
Die Dame1, die Ihnen diese Zeilen überbringt, kam von Frankfurt hieher, um mich über etwas um Auskunft zu fragen, worüber Sie viel besser unterrichtet seyn werden; sie bat mich daher um einige Worte zur Einführung bey Ihnen und ich ersuche Sie daher um eine freundliche Aufnahme derselben. Sie ist eine gebildete Dame, die bisher in den ersten Zirkeln Frankfurts lebte.
Sie haben, seit wir uns sahen, schon wieder eine interessante Reise in Ihre Heimath gemacht2 und sind im Begriff noch mehrere Ausflüge in diesem Herbst zu machen.3 Sie Beneidenswerther!
Von Herzen ganz der Ihrige
Louis Spohr
| Autor(en): | Spohr, Louis |
| Adressat(en): | Liszt, Franz |
| Erwähnte Personen: | |
| Erwähnte Kompositionen: | |
| Erwähnte Orte: | Gran Pest |
| Erwähnte Institutionen: | |
| Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1856100113 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Liszt, 27.05.1856. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Liszt, 19.06.1857, aus dem sich noch ein vorhergender, derzeit verschollener Brief von Liszt an Spohr erschließen lässt.
[1] Noch nicht ermittelt.
[2] Liszt hatte den Auftrag erhalten, zur Einweihung des Graner Doms eine Festmesse zu komponieren und aufzuführen und besuchte bei dieser Gelegenheit auch Pest (vgl. „Pesth”, in: Neue Zeitschrift für Musik 44 (1856), S. 121f.; „Musikfeste, Aufführungen”, in: ebd. 45 (1856), S. 19; „Aus Ungarn”, in: ebd., S. 46f.; „Vermischtes”, in: ebd., S. 106; „Gran, am 31. Aug. 1856”, in: ebd., S. 121f.; „Aus Pest”, in: ebd., S. 122f.; „Vermischtes”, in: ebd., S. 127; „Pest, 12. Sept.”, in: ebd., S. 144).
[3] Zumindest in der Neuen Zeitschrift für Musik wurde Liszts Schweiz-Reise erst am 17.10.1856 angekündigt („Aus Weimar, 11. October 1856”, in: ebd., S. 175).
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (21.10.2016).