Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochverehrter Herr Capellmeister!

Daß ich wage Sie mit meiner großen Bitte zu belästigen, gründet sich auf die gegen uns so oft bewährte freundliche Gesinnung, für die ich ewig Ihr Schuldner bleiben werde,1 an nachstehende Bitte knüpfen sich die schönsten Erinnerungen meines Lebens wo die Oper Zemire u. Azor zur Welt kam u. ich das Glück hatte Ihr Schüler zu seyn. – ich beabsichtige nemlich den 26t d.M. diese Oper mit meinem Cäcilien-Verein in einem Conzerte aufzuführen, wozu mir aber Partitur u. Orchester-Stimmen fehlen, wäre das wenn möglich durch Ihre Güte2 diese zu erhalten? – die Chöre sind auf meine Veranlassung bey Cranz gedruckt, was alle Singvereine dem Verleger danken müssen, es wurden seit langer Zeit mit solcher Lust u. Liebe keine Chöre hier gesungen.
Indem ich mir nun erlaube, mich u. meine Frau auch Ihrer verehrten Frau Gemahlin auf’s angelegentlichste zu empfelen
verbleibe ich

Ihr
ewig dankbarer Schüler
Georg Schmidt
./.3

Bremen den 3ten Febr 1856.

Autor(en): Schmidt, Georg
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Zemire und Azor
Erwähnte Orte: Bremen
Erwähnte Institutionen: Cäcilienverein <Bremen>
Cranz <Hamburg>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1856020340

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schmidt an Spohr, 03.02.1849. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.

[1] Hier gestrichen: „freu“.

[2] „Güte“ über der Zeile eingefügt.

[3] Bei dem Zeichen „./.“ handelt es sich möglicherweise um einen freimaurerischen Zusatz zur Unterschrift (vgl. Philippe A. Autexier, Lyra Latomorum. Das erste Freimaurerliederbuch. Masonica über Haydn Mozart Spohr Liszt, pdf-Version nach dem Typoskript im Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth, S. 339f. und 348).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.02.2022).