Gustav Sönderop an Louis Spohr in Kassel

Haben Sie, mein hochverehrter Herr Kapellmeister, meinen herzlichsten Dank für Ihre Bemühungen und Aufschlüsse in Betreff der Geigen. Die mir zurückgesandte habe ich dem Eigenthümer wieder zugestellt. Ihr gefälliger Brief läßt mir die Hoffnung, daß aus der anderen ein gutes Instrument werden wird. Mit dem von Ihnen wegen der Reparatur getroffenen Anordnungen kann ich nur einverstanden sein, und werde ich das Honorar ungesäumt einsenden. Damit die Sache vollkommen werde, möchte ich wohl, daß aus Cassel auch noch ein Violinkasten herkäme. Um die Ausgaben dafür komme ich, da mein Sohn¹ bisher einen passenden Kasten nicht gehabt, doch nicht herum, und bin ich überzeugt, daß dort ein Kasten besser zu haben ist, als in Stettin oder Berlin, der das Verfertigen die Einrichtung derselben nach ihren Angaben gemacht haben wird. In der Voraussetzung nun, daß Sie den Ankauf eines zweckmäßigen Kastens dort veranlassen können und wollen, bitte ich ganz gehorsamst mich wissen zu lassen, wie viel ich in Preuß. Gelde besonders einzusenden habe, für die Reparatur der Geige selbst, den Violinkasten, und die erste [???] Emballage, die auch wohl in einen rohen Kasten wird bestehen müssen; ich werde so fort mich meiner Schuld erleidigen.
Gott wolle Sie noch lange lange erhalten, kräftig(???), gesund. Das sind die aufrichtigen Wünsche, die ich und der Lehrer meines Sohnes Ihnen bei dem Jahreswechsel senden.
Mit hochachtungsvoller Ergebenheit

Ihr
gehorsamster
Sönderop.

Pyritz 6 Januar 1856.