Autograf: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C.F. Peters, Leipzig, Nr. 850, Bl. 274

Herrn C.F. Peters,
Bureau de Musique
Leipzig.

Hierbey ein Paquet Musikalien
in Pappe, mit gleicher Adresse.1


Cassel den 17ten
November 1855.

Hochgeehrter Herr,

Für die gefällige Übersendung meiner Lieder aus 1001 Tag meinen besten Dank. Das Quintett, welches hierbey zurückerfolgt, habe ich mir vorspielen lassen, und das Arrangement sehr gut gefunden. Ein Stichfehler2 ist bey der Correktur übersehen worden; ich habe ihn mit Röthel korrigirt.
Sie wünschen das Honorar für für die Violinduetten und die 6 Gesänge für gemischten Chor zu erfahren. Die Duetten sind in 4 Sätzen wie Quartette, und könnten wohl auf dasselbe Honorar wie solche Anspruch machen. Ich setzte jedoch das Honorar für alle drei nur mit 200 Rth. an. Die frühern 6 Gesänge (hier bey Luckard)3 sind mit 100 Rth. honorirt worden.
Es wäre mir lieb gewesen, wenn die Übereinkunft mit Herrn Böhme hätte fortbestehen können. Ich sehe jedoch ein, daß das unter den jetzigen Verhältnissen nicht seyn kann.
Mit vorzüglicher Hochachtung

ergebenst
Louis Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Whistling an Spohr, 10.11.1855. Whistlings Antwortbrief vom 31.12.1855 ist derzeit verschollen.

[1] Über dem Adressfeld befinden sich von anderer Hand der Eingangs- und Antwortvermerk des Verlags: „Cassel, d. 17 Novbr. 1855 / L. Spohr / empf. d. 19 do / beantw. d. 31 Decbr.“

[2] Hier gestrichen: „hat“.

[3] Hier irrt sich Spohr. Die sechs vierstimmigen Lieder op. 120 erschienen 1842 nicht bei Carl Luckhardt, sondern bei Wilhelm Appel in Kassel (vgl. Folker Göthel, Thematisch-bibliographisches Verzeichnis der Werke von Louis Spohr, Tutzing 1981, S. 206).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (27.03.2017).