Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochgeehrtester Herr Kapellmeister!

Letzthin traf ich in Basel die Herren Hunnemann u. Eberwein, (Violinisten die Sie wohl kennen) welche im Lauf des Gespräch‘s äußerten, die Stellen die sie in der Kasseler Hofkapelle bekleideten, seyn noch nicht wieder besetzt. - So unwahrscheinlich mir nun auch das klingt, erlaube ich mir doch, Sie, Hochverehrtester Herr, zu bitten, für den Fall, daß es in Ihrem Orchester an Violinisten fehlen sollte, oder Ihnen sonst gute Vakanzen bekannt seyn möchten, mich in gütige Bercksichtigung ziehen zu wollen. Erinnern Sie sich wohl wie ich im1 vorigen Jahre die Freude hatte Sie in Thun zu sehen?2 Die Schweiz ist, für einen Menschen, der das Bedürfniß hat, gute Orchestermusik zu hören, nicht musikalisch genug, daher auch mein Wunsch wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Können Sie, Herr Kapellmeister, in dieser Beziehung etwas für mich thun, so bitte ich, eine geneigte Antwort hierher nach Säckingen wo ich, wahrscheinlich den ganzen Winter über, bleibe, zu senden (und zwar poste restante).
Indem ich nun noch bitte mich Ihren Damen bestens empfehlen zu wollen, bin ich mit ausgezeichneter Hochachtung3 und Verehrung

Ihr ganz ergebenster
Diener
C. Georges

Säckingen a/R
(Baden) den 12.8br
1855.

Autor(en): Georges, Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Eberwein, Eduard
Hunnemann, Ernst
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1855101240

Spohr



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[1] „im“ über der Zeile eingefügt.

[2] Vgl. Vgl. Marianne Spohr, Tagebucheinträge 06. und 07.07.1854.

[3] Zwischen „Hoch“ und „achtung“ gestrichen: „auch“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (16.09.2019).