1855100832
Wilhelm Speyer an Louis Spohr in Kassel
Frankfurt am Main, Montag 8. Oktober 1855
Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,285
Druck: Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 380f. (teilweise)
Frankfurt 8 Oct 1855.
Verehrter Freund!
Da Sie in Ihrem Schreiben Ihre 3te Sinfonie als die beste bezeichnen, so habe ich zur Erlangung derselben, geeignete Schritte veranlaßt, und sie soll demnächst aufgeführt werden. Sie brauchen deshalb sich nicht mehr zu bemühen.
Zu meinem Bedauern können wir das Duett aus Pietro v. Abano nicht zur Aufführung bringen. Statt dessen soll nun Ihr Octett, welches hier noch nicht gehört worden ist, vorgeführt werden.
Wir haben nun bereits 2 Sängerinnen Fräulein Johannsen und Veith, einen Baritonisten Herrn Kügler und mehrere untergeordnete Persönlichkeiten engagirt. Mit einem ersten Tenor fällt es sehr schwer. Wir sind mit Herrn Reer in Unterhandlung.
Mit einem ganz neuen Ensemble abgerundete Vorstellungen zu geben ist äußerst schwierig. In einiger Zeit werden wir Faust, neu in Scene gesetzt, geben. Ebenso Jessonda. – Ich habe die Befriedigung für die anständige Reactivirung des Theaters mitgewirkt zu haben, und dieses entschädigt mich für manche Mühen und Sorgen.
Herzlich Grüße
von Ihrem treu ergebenen
WmSpeyer.
| Autor(en): | Speyer, Wilhelm |
| Adressat(en): | Spohr, Louis |
| Erwähnte Personen: | Johannsen, Bertha Kügler (Bariton) Réer, Julius Veith, Franziska |
| Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Faust Spohr, Louis : Jessonda Spohr, Louis : Oktette, Klar Hr 1 2 Vl Va 1 2 Vc Kb, op. 32 Spohr, Louis : Pietro von Abano Spohr, Louis : Sinfonien, op. 78 |
| Erwähnte Orte: | Frankfurt am Main |
| Erwähnte Institutionen: | Stadttheater <Frankfurt am Main> |
| Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1855100832 https://bit.ly/ |
Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Speyer, 04.10.1855. Spohr beantwortete diesen Brief am 16.10.1855.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (15.03.2016).
Frankfurt, 8. Oktober 1855.
... Wir haben nun bereits eine Anzahl von Sängern und Sängerinnen engagiert ... Mit einem ganz neuen Ensemble abgerundete Vorstellungen zu geben, ist äußerst schwierig. In einiger Zeit werden wir Ihren ,Faust’, neu in Szene gesetzt, geben. Ebenso ,Jessonda’. Ich habe die Befriedigng, für die anständige Rehabilitierung des Theaters mitgewirkt zu haben, und dieses entschädigt mich für manche Mühen und Sorgen ...