Louis Spohr an Julius Edele in Bern (erschlossen)

Dieser Brief ist die Antwort auf Edele an Spohr, 01.06.1855, in dem Edele von Spohr die Leihe der Partitur zu dessen Oratorium Des Heilands letzte Stunden erbittet. Die Existenz dieses Briefs ergibt sich aus Edele an Spohr, 11.03.1856, in dem es um die Rücksendung der erwähnten Partitur geht, die Spohr also offensichtlich mit diesem Brief zusammen versendet.
In Analogie zu den Postwegen zwischen St. Gallen und Kassel bei den Briefen Heinrich Szadrowsky an Spohr, 20.02.1856 und Spohr an Szadrowsky, 24.02.1856 bzw. Szadrowsky an Spohr, 04.12.1856 und Spohr an Szadrowsky, 08.12.1856 könnte die hier belegte Zeit von vier Tagen auch für den Postweg zwischen Bern und Kassel angenommen werden. Demnach kann Spohrs Brief an Edele frühestens am 05.06.1855 entstanden sein. Da sich der Postweg dieses Briefs sich offensichtlich mit Edele an Spohr, 06.06.1855 überschnitt, in dem Edele erklärt, er benötige die Partitur doch nicht, dürfte Spohr die Partitur kaum nach Erhalt dieses Briefs noch weggeschickt haben. Selbst einen extrem langen Postweg von Edeles Brief von 10 Tagen angenommen, dürfte Spohrs Brief also bis spätestens 16.06.1855 entstanden sein.

Kommentar und Verschlagwortung, sofern in den Anmerkungen nicht anders vermerkt: Karl Traugott Goldbach (19.02.2020).