Charles Edward Horsley an Louis Spohr in Kassel

12. Blomfield Terrace
Paddington
London.
den 7^ten Mai 1855

Geehrter Herr Kappellmeister!

ich bewerbe mich um die Stelle vom Professor der Musik zu Oxford, und es ist nöthig daß ich Zeugnisse meiner Fähigkeit einsende. Sie haben mich seit so vielen Jahren gekannt, und haben meine Werke mit so vielem Wohlwollen aufgenommen, daß ich wage Sie zu ersuchen mir einige Zeilen zu übersenden, die ich den Herrn die die Wahl haben vorlegen kann. Die Sache hat einige Eile, und wenn Sie daher mir sobald als möglich schreiben können so werden Sie mich sehr verbinden.
ich hoffe daß diese Zeilen Sie und Ihre liebe Frau wohl und munter finden werden. Mit uns und den meinigen geht es sehr gut, und obwohl der Krieg¹ für alle sehr unangenehm und kostspielig ist, so trösten wir uns mit der Hoffnung daß wenn die Russen einmal geschlagen sind (wenn es dazu kömmt) so werden wir endlich Frieden haben.
Sie ersuchend mir sobald es möglich zu antworten, und mit den aufrichtigsten Grüßen, von mir und meiner Frau

Verbleibe ich
Geehrtester Herr Kappellmeister
ganz ergebenst
der Ihrige
Charles Edward Horsley

N.S. Wir haben neulich eine sehr schöne Aufführung von „Israel in Egypten“ bei D^r Farre gehabt welche ich dirigirte.