Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

München den 23 Mai 1854.

Hochgeschätzer Herr Generalmusikdirektor!

Wenn ich Ihnen abermals nach einem Zeitraume von 2½ Monaten mit der dringenden Bitte lästig werde, mich mit einigen Worten über meine Gesangschule zu beehren, so schreiben Sie diese Zudringlichkeit dem sehnlichen Wunsche zu, gerade von einem Manne wie Sie ein Urtheil zu besitzen.
Was soll ich Ihnen Schmeichelhaftes sagen, daß Sie nicht schon hundertmal gehört und gelesen hätten, allein das können Sie sich doch leicht denken, welch einen hohen Werth ein Gutachten von Ihnen hochgeschätzter Meister in Ihrer vierfachen(???) Eigenschaft, für mich haben muß!
Jeder Künstler strebt nach Größe und Ruhm und erreichen auch nur Wenige dieß Ziel so ist doch wie mich dünkt dieß Streben kein [???]; ich vertraute allzumal auf die Aechtheit meiner Sache und wähnte ein offenes Entgegenkommen der Könner(???) vom Fach; doch wie sehr habe ich mit Hindernissen und Widerwärtigkeiten aller Art zu kämpfen.
In der Hoffnung angenehmer Nachrichten verharre ich mit größter Hochachtung

als Ew. Hochwohlgebor.
gehorsamster
Friedrich Schmitt
Utzschneiderstraße No 8.

Autor(en): Schmitt, Friedrich
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Schmitt, Friedrich : Gesangschule
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1854052344

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Schmitt, 23.03.1854. Spohr beantwortete diesen Brief am 28.05.1854.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.09.2019).