Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hildburghausen d. 30 Decemb. 1853

Hochwohlgeborner,
Hochzuverehrender Herr!

Auch diesmal wage ich es Ew. Hochwohlgeboren zu den bevorstehenden Neujahr meinen herzlichsten Glückwunsch ganz ergebenst darzubringen, möge die Göttliche Vorsehung Ew. Hochwohlgeboren mit den werthen Ihrigen, stets gesund erhalten und das ganze Füllhorn das Glücks über Sie ausgiessen, damit Ew. Hochwohlgeboren nicht müde werden, mit Schöpfungen Ihrer himmlischen Fantasie die alle Tonkunst zu bereichern. Mehreremale war ich im Laufe dieses jahres willens, mir die Freiheit zu nehmen, bei Ew. Hochwohlgeboren mich nach dem Ausgang der Ihnen sowohl wie mir und allen die Sie verehren so viel Unruhe verursachte Sache, der Klage gegen den Kurfürsten zu erkundigen1, weil ich nicht im Stande war auf anden Weg etwas über den Ausgang zu erfahren; die Besorgniß, Ew. Hochwohlgeb. damit zu belästigen, hielt mich aber bisher davon ab; auch jetzt fühle ich, daß es nicht in der Ordnung ist, diese fatale Sache Ew. Hochwohlgeboren wieder in Erinnerung zu bringen, doch würde ich es als einen großen Beweis Ihres gütigen Wohlwollens erkennen, wenn Sie in einer Viertelstunde der Muße die Gewogenheit hätte, mich mit einigen Zeilen zu beglücken, die mir Gewißheit über den Ausgang dieser Sache, die mich fortwährend noch beunruhigt, verschaffen würden.
Ew. Hochwohlgeboren wünsche ich nochmals die beste Gesundheit, hoffe, daß das neue Jahr immer nur erfreuliches bringen möge und habe die Ehre mit der vollkommensten Hochachtung zu verharren, als

Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Diener
Carl. Mahr.

Autor(en): Mahr, Johann Christian Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Friedrich Wilhelm Hessen-Kassel, Kurfürst
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853123040

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Mahr an Spohr, 02.09.1852. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Mahr an Spohr, 30.12.1855.

[1] Vgl. Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 348ff.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.04.2022).