Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 1.6 <Schmitt, A. 18490730>

Sr. Wohlgeb.
Herrn Kapellmeister
Aloys Schmitt
in
Frankfurt a/m


Cassel den 9ten
December 1853.

Hochgeehrter Freund[,]

Ich beeile mich, Ihren gester[n angekommenen]1 Brief zu beantworten, […] außer Stande bin wegen [...] nach Deßau zu schreiben, indem ich dort auch nicht einen Menschen kenne, da der verstorbene Schneider, mein einziger dortiger Bekannter war, den ich aber in seiner Heimath nie besucht, sodern nur dann und wann auf Musikfesten getroffen habe. Deßau selbst habe ich seit 45 Jahren nicht betreten, bin daher dort völlig unbekannt und weiß daher nicht einmal, wie der dortige Intendant heißt, oder an wen man sich in der fraglichen Angelegenheit zu wenden hat. - Da Sie so glücklich sind, jeden Augenblick reisen zu können, ohne erst um Urlaub betteln zu müssen, so würde ich an Ihrer Stelle sogleich selbst hinreisen und den Aspiranten2 für die erledigte Stelle in Person vorstellen. Er würde sich dann durch abzulegende [Proben] seines Talents sogleich selbst [...]n empfehlen können. Zu eilen [...] ich aber rathen, da sich sicher [… B]ewerber um die erledigte Stelle [… mel]den werden.
Sollten Sie meinen Rath befolgen, so hoffe ich, daß Sie Cassel nicht vorbeyreisen werden, ohne uns zu besuchen.
Mit wahrer Freundschaft stets ganz

der Ihrige
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Schmitt, Aloys
Erwähnte Personen: Schmitt, Georg Alois
Schneider, Friedrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Dessau
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Dessau>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853120915

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Schmitt an Spohr, 08.12.1853. Schmitt beantwortete diesen Brief am 11.12.1853.

[1] Hier wie auch in den folgenden Ergänzungen oder Auslassungen Textverlust durch Ausschnitt großer Teile des Briefs.

[2] Schmitts Sohn Georg Aloys.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.02.2018).