Autograf: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C.F. Peters, Leipzig, Nr. 850, Bl. 242f.

Cassel den 16ten
August 1853.

Hochgeehrter Herr,

Beyliegend sende ich den ersten Akt des „Faust“ von mir durchgesehen zurück. Es hat sich noch einiges abzuändern gefunden. Ich bitte daher, es auf den Platten ausbessern zu lassen. – Auf dem Titel darf nicht vergessen werden: „Neue, mit den, von dem Komponisten für die italiänische Oper in London geschriebenen Rezitativen und Zusätzen1, vermehrte Auflage. – Wollen Sie den Titel noch besonders ausstatten lassen, so haben Sie dazu in Leipzig einen ausgezeichneten Zeichner, W. Georgi. Er hat einen Verlagsartikel von Merseburg „Kleine Tonbilder von Brunner“2 so allerliebst illustrirt, daß man nicht lieblicheres sehen kann. Wenn er in ähnlicher Weise den Titel des „Faust“ mit einigen Scenen daraus verzierte, so würde man nichts besseres verlangen können. Die Wahl der Scenen könnte man ihm unbedenklich überlassen; er brauchte nur den Text durchzulesen.
Ich sehe der Übersendung der beyden andern Akte, vor dem Abdruck, behufs3 der Durchsicht, nun ebenfalls entgegen, und verbleibe hochachtungsvoll

Ihr
ergebenster
Louis Spohr

NS. Für die gefällige Übersendung des Arrangements des Notturno sage ich meinen ergebensten Dank.4

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Böhme, Carl Gotthelf Siegmund
Peters
Erwähnte Personen: Georgy, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Brunner, Christian Traugott : Kleine Tonbilder, Kl, op. 262
Spohr, Louis : Faust
Spohr, Louis : Notturnos, op. 34
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853081620

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Böhme an Spohr, 08.08.1853. Böhme beantwortete diesen Brief am 05.09.1853.

[1] „Zusätzen“ über gestrichenem „Einlagen“ eingefügt.

[2] C[hristian] T[raugott] Brunner, Kleine Tonbilder. Sechs leichte Stücke für das Pianoforte zu vier Händen, Leipzig [1853].

[3] Hier gestrichen: „behufs“.

[4] Auf der letzten, ansonsten unbeschriebenen Seite des Briefes befinden sich von anderer (Böhmes?) Hand noch Empfangs- und Antwortvermerk des Verlags: „Cassel d. 16. Aug. 1853. / Louis Spohr / empf. d. 18 do. / beantw. d. 5 Sept. “.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (23.03.2017).