Autograf: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C.F. Peters, Leipzig, Nr. 850, Bl. 240f.

Herrn C.F. Peters
Bureau de Musique
in
Leipzig.1


Cassel den 21sten
April 1853.

Hochgeehrter Herr,

Von München aus, wo der „Faust“ mit den neuen Zusätzen nun einstudirt wird,2 werde ich gedrängt3, das Buch für die neue Einrichtung einzuschicken. Ich besitze es aber nicht, weil ich das letzte Exemplar Ihnen, (zum Abdruck vor dem Clavierauszuge,) einsandte. Sollte der Druck davon noch nicht stattgefunden haben, oder nicht längstens bis in 8 Tagen stattfinden können, so müßte ich Sie bitten, mir eine Abschrift von dem Buch, Wort für Wort, so wie ich es Ihnen geschickt habe, machen zu lassen. Doch mögte ich diese Ausgabe gern vermeiden, und es wäre mir daher sehr lieb, wenn der Abdruck des Textbuchs bereits stattgefunden hätte, oder in der genannten Frist noch zu bewerkstelligen wäre. In diesem Falle ersuche ich Sie mir einige Exemplare gefällig[st] zukommen zu lassen.
Daß ich, vor dem Abdruck des neuen Clavierauszugs, denselben in der letzten Correktur noch einmal zu sehen wünsche, um sicher zu seyn, daß nun Alles, wie es soll, aufeinander folgt, glaube ich Ihnen schon geschrieben zu haben.
Mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr
ergebener
Louis Spohr4

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Böhme, Carl Gotthelf Siegmund
Peters
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Faust
Erwähnte Orte: München
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <München>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853042120

Spohr



Dieser Brief folgt auf Spohr an Böhme, 04.04.1853. Böhme beantwortete beide Briefe am 28.04.1853.

[1] Auf der als Umschlagseite dienenden Rückseite des Briefes befinden sich von anderer Hand noch Antwort- und Empfangsvermerk des Verlags: „Cassel d. 21 April 1853. / L. Spohr / empf. 22. 5 do. / beantw. d. 28 '' “.

[2] Die erste Aufführung der zur großen Oper erweiterten neuen Fassung des Faust in München fand am 12.06.1853 statt.

[3] Dieser Brief ist derzeit noch nicht ermittelt.

[4] Auf der vorletzten, ansonsten unbeschriebenen Seite dieses Briefes finden sich von anderer Hand, vermutlich der Böhmes, noch folgende Vermerke: „d. 23/4 v. W. Hoffmann in Weimar direkt bestellt: / 1 à 3 Textb. v. d. Theaterkasse Hofbuchdr. / zu besorgen & direkt mit umg. Post (ohne Antw.) / zu senden. Auslage in Rechnung oder d. Commiß. b(?) / oder d. Postvorschuß. / d. 28/4 z. Post gesandt: / 1 genaue Copie und / 2 gewöhnl. Textbücher.“

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (22.03.2017).