Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Dem
GeneralMusikdirector
und Kapellmeister
Herrn Dr L. Spohr.
Kassel
frei.
Hochgeehrter Herr Kapellmeister
Da ich seit vorigem Sonnabend hier in Hannover bin, kann ich‘s nicht unterlassen, mich bei Ihnen zu melden, indem ich auf Ihre mir stets bewiesene große Güte vertraue und hoffe, daß mein Brief Sie in keiner Weise belästigen möge. Außerdem habe ich doch wohl meine Freiheit mit vielen herzlichen Grüßen von der Familie Horsley zu entschuldigen, welchen ich meine eigenen, besten Empfehlungen an Ihre geehrte Frau Gemahlin beizufügen bitte.
England mußte ich plötzlich auf Anrathen meines Arztes verlassen, der behauptete, ein Kopfweh, an welchem ich schon lange gelitten, rühre von dem Klima her; ich sollte ohne Verzug alle Geschäfte liegen lassen und mich sofort einmal zum Besuch nach Deutschland begeben, um zu sehn welche Wirkung Ruhe u. Klima auf mein Befinden machen würden. Jetzt schon fühle ich eine bedeutende Besserung, u. da ich von dem Herrn Concertmeister Joachim gehört, daß eine Stelle an Ihrer Kapelle sehr bald offen sein würde, oder am Ende gar schon in diesem Augenblicke offen sei, wage ichs, Sie, geehrter Herr Kapellmeister an mich zu erinnern, da ich auf jeden Fall doch den Aufenthalt auf dem Continent immer dem in London, meiner Gesundheit wegen, vorziehe.
Nochmals bitte ich meinen Zeile freundlich aufnehmen zu wollen
u. verbleibe ich
mit Hochachtung und
Ergebenheit
Ihr dankbarer
Fritz Schmidt.
Hannover den 15ten April. 1853.
Adr. Herr F.A. Schmidt Portraitmaler.
Osterstraße Nro 22.
Autor(en): | Schmidt, Fritz |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Horsley, Charles Edward Horsley, Elisabeth Horsley, John Horsley, Sophie Horsley, William Joachim, Joseph |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | Hannover London |
Erwähnte Institutionen: | Hofkapelle <Kassel> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853041540 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schmidt an Spohr, 06.09.1850. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schmidt an Spohr, 10.05.1854.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (07.07.2020).