Druck: Heinrich Weber, „Louis Spohr”, in: Euterpe 19 (1860), 2-5, 17-21, 37ff. und 53-56, hier S. 18 (teilweise)
Es ist für einen alten Künstler, der mit Pietät an den großen Meistern hängt, die er in seiner Jugend kennen und als Vorbilder verehren lernte, ein wahrer Trost, wieder Jemanden zu finden, der doch auch die Ansicht theilt, daß die Werke dieser Meister, die uns Alten als das Höchste in der Kunst gelten, doch noch nicht so ganz durch die Schöpfungen der allerneuesten Zeit „beseitigt” und „abgethan” sind, und daß namentlich die Haydn'schen, Mozart'schen und Beethoven'schen Kunstwerke (von letztern jedoch nur die, welche er vor Eintritt seiner Taubheit schrieb), sowie noch manches Andere, sich auch späterhin mit Genuß und Erbauung werden anhören lassen, wenn selbst schon das pomphaft angekündigte Kunstwerk der Zukunft geschaffen sein wird. Wäre dem nicht so, wie müßte man es beklagen, sein ganzes langes Leben an Erzeugnisse „der Sonderkunst” oder andere, nun von Wagner und Berlioz „beseitigte” Werke vergeudet zu haben.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Weber, Heinrich |
Erwähnte Personen: | Beethoven, Ludwig van Berlioz, Hector Haydn, Joseph Mozart, Wolfgang Amadeus Wagner, Richard |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853040718 |
Dieser Brief ist die Antwort auf Weber an Spohr, 03.04.1853. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Weber an Spohr, 04.04.1854.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.08.2017).