Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Darmstadt den 26. Januar 1853.

Sehr geehrter Herr!

Beiligend empfangen Sie Ihre Original-Partitur der Oper „Faust“ mit Dank zurück. Die Aufführung der Oper hat nunmehr wie schon früher angezeigt, Sonntag den 16t1 und Donnerstag den 20t d.M. stattgefunden; beide Vorstellungen wurden in aufgehobenem Abonnement bei vollem Hause gegeben. Die Oper fand die beifälligste Aufnahme in musikalischer wie in scenischer Hinsicht, nächst dem Prophet hat keine Oper dahier ein so allgemeines Interesse erregt und ist nach dem Urtheil des ganzen Publikums, sowie der vielen Fremden, die sich zu dieser Vorstellung hier einfanden, mit Bestimmtheit anzunehmen, daß diese eine dauernde und stets gern gesehene Repertoire-Oper bleiben wird.
Indem ich Ihnen noch die angenehme Mittheilung machen kann, daß Sr Königliche Hoheit unser allergnädigster Großherzog, sowie der ganze Hof sich auf die schmeichelhafteste Weise über Ihr schönes Werk ausgesprochen haben

zeichne ich mit vorzüglicher Hochachtung
ergebener
Tescher.

P.S. Beiligend Bericht2 über die Oper „Faust“. Sonntag den 30t d.M. wird die Oper „Faust“ zum drittenmal aufgeführt.

Autor(en): Tescher, Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Ludwig III. Hessen-Darmstadt, Großherzog
Erwähnte Kompositionen: Meyerbeer, Giacomo : Le prophète
Spohr, Louis : Faust
Erwähnte Orte: Darmstadt
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Darmstadt>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853012644

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Tescher an Spohr, 14.01.1853. Spohr beantwortete diesen Brief am 27.01.1853.

[1] Vgl. Louis Schlösser an Spohr, 17.01.1853.

[2] Vermutlich „Darmstadt“, in: Darmstädter Zeitung (1853), S. 79.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (04.11.2021).