Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Darmstadt den 14. Januar 1853

Sehr geehrter Herr!

Unpäßlichkeiten und sonstige Ihnen aus Erfahrung bekannte Theater-Hindernisse haben die Aufführung Ihrer Oper „Faust“ bis zur Stunde noch nicht ermöglicht, nächsten Sonntag den 16. d. M., jedoch wird wie ich mit Sicherheit annehmen kann, die erste Aufführung stattfinden.1
Das Werk ist seines Gehaltes würdig studirt, mit den besten Kräften besetzt und mit neuen Dekorationen, Maschinerien, sowie in scenischer Hinsicht so ausgestattet, daß die Oper wohl schwerlich bei irgend einer Bühne sorgfaltiger in Scene gegagenen ist. Ich bedaure nur, daß Sie nicht selbst Zeuge sind, und das Vergnügen, welches wir bei der Aufführung empfinden, mit uns theilen zu können.
Die Abschrift der von Ihnen eingesandten Partitur wird in Kürze vollendet sein, nur fehlt uns die Partitur der von Ihnen etwa zugesandten Arie der Kunigunde, wovon wir nur die Orchesterstimmen erhalten haben und bitte ich uns auch diese noch zukommen zu lassen um die Oper vollständig im Besitz zu haben.
Mit vorzüglicher Hochachtung ergeben

zeichnet
Tescher.

Autor(en): Tescher, Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Faust
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Darmstadt>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1853011444

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Tescher an Spohr, 20.12.1852. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Tescher an Spohr, 26.01.1853.

[1] Vgl. Louis Schlösser an Spohr, 17.01.1853.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (04.11.2021).