Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287


Hochgeehrtester Herr Doctor!

Ich habe die Freiheit genommen, meine Mutter zu bitten, die Partitur und Stimmen meines Quartettes Ihnen zu übersenden, und dabei Sie zu ersuchen dieselben nach Cassel zu nehmen. ich hätte dies selbst gethan hätte ich die Stimmen zu Hause gehabt, allein Sie waren unter den Herren getheilt die das 4tet neulich mitspielen wollten, und ich habe keine Zeit gehabt Sie zu mir kommen zu lassen.
In zwei Stunden sind wir auf dem Weg nach Deutschland. Leben Sie wohl, und mit herzlichen Grüßen an die Ihrigen

Verbleibe ich
Ganz ergebenst und
hochachtungsvoll der Ihrige
Charles Edward Horsley
 

Autor(en): Horsley, Charles Edward
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Horsley, Elisabeth
Erwähnte Kompositionen: Horsley, Charles Edward : Quartette, Vl 1 2 Va Vc
Erwähnte Orte: London
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1852071844

Spohr



Der mutmaßlich letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Horsley an Spohr, 17.07.1852. Der mutmaßlich nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Horsley an Spohr, 07.05.1855.
Die hier vorgenommene Einordnung dieses Briefes an diese Stelle innerhalb der Korrespondenz stützt sich zunächst auf Horsleys Bitte an Spohr, Noten mit nach Kassel zu nehmen, was London nicht nur als Entstehungs-, sondern auch als Adressort wahrscheinlich macht. Zudem erwähnt Horsley auch im mutmaßlichen Vorbrief seine unmittelbar bevorstehende Abreise nach Deutschland. Demnach wäre das erwähnte Streichquartett vermutlich das gleiche, das auch bei der in Marianne Spohr, Tagebucheintrag 12.07.1852 berichteten Musikpartie bei Horsley aufgeführt wurde. Dagegen spricht allerdings Horsleys Formulierung in diesem Brief „ allein Sie waren unter den Herren getheilt die das 4tet neulich mitspielen wollten“. was auf eine zwar geplante, dann aber nicht zustandegekommene Auffürung deutet. Dies könnte aber auch Horsleys nicht immer ganz korrekter Verwendung des Deutschen geschuldet sein.
Falls dieser Brief an diese Stelle der Korrespondenz gehört, entstand er wohl noch am selben Tag wie der Vorbrief vom 17. oder am Folgetag dem 18.07.1852.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.07.2022).