Autograf: Stiftelsen Musikkulturens Främjande Stockholm (S-Smf), Sign. LTR 6084
Inhaltsangabe: Autographen. Literatur und Wissenschaft, Goethe und Schiller, Musik und Kunst, Geschichte und Politik. Teile der Sammlung Oskar Ulex, Sammlung C***, Sammlung Holleben. Versteigerung 27. und 28. Mai 1927 (= Katalog Henrici 120), Berlin 1927, S. 115

Sr. Wohlgeb
Herrn Genast
Regisseur des Hoftheaters
zu
Weimar.
 
frei.
 
 
Cassel den 19ten
Januar 1852.
 
Hochgeehrter Freund,
 
Meinen besten Dank für Ihre freundliche Benachrichtigung! Obgleich ich nächsten Sonnabend nichts zu thun habe und Lohengrin gar zu gern gehört hätte, so darf ich es doch nicht wagen, mich ohne Urlaub von hier zu entfernen; denn so eben habe ich gegen den Kurfürst einen Prozeß beym Obergerichte eingereicht, weil er mich in 550 Rth Strafe dafür genommen hat, oder vielmehr nehmen will, daß ich meinen vorjährigen Ferienurlaub, der mir contractlich zugesichert ist, und den er mir abstreiten will, ohne seine Genehmigung zu einer Reise nach Italien benutzt habe.1 Bis zur Entscheidung des Gerichts muß ich mir nun selbst Stadt-Arrest auflegen!
Hochachtungsvoll und dankbar ganz
 
der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Genast, Eduard
Erwähnte Personen: Friedrich Wilhelm Hessen-Kassel, Kurfürst
Erwähnte Kompositionen: Wagner, Richard : Lohengrin
Erwähnte Orte: Weimar
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Weimar>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1852011913

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Genast an Spohr.
 
[1] Vgl. Louis Spohr, Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 248ff.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (01.11.2016).