Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr, L. 30

Sr. Wohlgeb.
Herrn Musikdirector
Julius Rietz
in
Leipzig.
 
frei.
 
 
Cassel den 6ten
April 1851.
 
Hochgeehrter Herr Musikdirector,
 
Auf Ihre Empfehlung des Trompeters Rolle trat der hiesige Musikdirector der Garde, Bochmann, sogleich in Unterhandlung wegen eines Engagements bey der Garde und gleichzeitig im Hoforchester, wartet nun aber seit 3 Wochen vergeblich auf Antwort von ihm. Sollte er in dieser Zwischenzeit eine andere Anstellung erhalten haben, so hätte Bochmann doch eine Benachrichtigung deshalb erwartet; er vermuthet daher, Rolle sey krank geworden, und bittet mich, bey Ihnen deshalb Erkundigungen einzuziehen. Da ich bey der Wiederbesetzung der Vakanzen in der Gardemusik, wegen der Mitwirkung der bessern Mitglieder im Hoftheaterorchester, sehr interessirt bin, so bitte ich neben Auskunft über Rolle auch noch, uns für eine ähnliche Vakanz einen guten Solo-Hornisten (wo möglich einen Primarius) zu empfehlen, wenn Sie einen solchen in Leipzig oder irgendwo anders wissen.
Was ich zur Realisirung Ihres und meines Wunsches, Ihre Oper hier aufgeführt zu sehen, anrathe, wird Hauptmann Ihnen mitgetheilt haben.1 Unterdessen hat er mir das Buch Ihrer Oper geschickt2, das mir sehr gut gefällt. Um so mehr wiederhole ich daher das, in dem Schreiben an Hauptmann gesagte, und verspreche mir davon den besten Erfolg.
Mit vorzüglicher Hochachtung ganz
 
der Ihrige
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Rietz, Julius
Erwähnte Personen: Bochmann, Rudolph
Hauptmann, Moritz
Rolle, F.A.
Erwähnte Kompositionen: Rietz, Julius : Der Korsar
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Musikkorps des Leibgarderegiments <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1851040613

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Rietz an Spohr, 11.03.1851. Rietz beantwortete diesen Brief am 18.04.1851.
 
[1] Bezieht sich wahrscheinlich auf den derzeit verschollenen Brief Spohr an Moritz Hauptmann, 19.03.1851.
 
[2] Der mutmaßliche Begleitbrief dieser Sendung ist derzeit verschollen.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.05.2017).