Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Prag am 15ten
November
Hochverehrter Herr Kapellmeister!
Wie freute ich mich Ihre Schrift und wie noch viel mehr, Ihre liebenswürdigen Verwandten zu sehen! Ihr Fräulein Nichte ist eine vollendete Künstlerin und hat mich durch ihre staunenswürdige Technik auf diesem schwierigen Instrumente sehr hocherfreut. Ihre schönen Leistungen erregten allgemeine Sensation1 und ihr liebenswürdiger Umgang, ihr anspruchsloses Wesen, gewannen ihr meine ganze Freundschaft. Vorgestern verließen uns Ihr Herr Bruder und sein Fräulein Tochter um nach Wien zu gehen. Die dortigen Kunstkenner erwarten sie mit Ungeduld und freuen sich so mehr Verwandte der hohen Meisters zu begrüßen.
Empfehlen Sie mich bestens Ihrer Frau Gemalin und gönnen Sie ein kleines Plätzchen in Ihrer Erinnerung, der Sie, Herr Kapellmeister!
so hoch verehrenden
Elise Gräfin Schlik
Ehrenstiftsdame
Autor(en): | Schlik, Elise |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Spohr, Rosalie Spohr, Wilhelm |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | Prag |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1850111544 |
Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Schlik. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schlik an Spohr, 01.07.1851.
[1] Vgl. „Aus Prag. Am 26ten November 1850“, in: Neue Zeitschrift für Musik 33 (1850), S. 245f., hier S. 245.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.01.2023).