Autograf: Österreichische Nationalbibliothek Wien (A-Wn), Sign. 950/59-1
Abschrift: Niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel (D-Wa), Best. 299 N Nr. 157 (vgl. Arcinsys, dort verschwunden; Mikrofilm in D-Ksp)
Druck: [Paul Zimmermann], „Louis Spohr und Braunschweig“, in: Braunschweigisches Magazin (1909), S. 109-117, hier S. 115
Sr.. Hochwohlgeb.
Dem Herrn Baron von Lannoy
in
Wien.
Cassel den 24sten
Sept. 1850.
Hochgeehrtester Herr Baron,
Mein Bruder, der Kammerbaumeister Spohr1 aus Braunschweig, der mit seiner Tochter Rosalie eine Reise nach Wien zu machen beabsichtigt, wird die Ehre haben, Ihnen diese Zeilen zu überreichen. Meine Nichte ist Virtuosin auf der Harfe und hat auf ihrer vorjährigen ersten Kunstreise in Leipzig, Berlin und Breslau so große Sensation erregt, daß ich wohl hoffen darf, sie werde auch in Wien sich eines gleichen Beyfalls zu erfreuen haben. Sie spielt die Kompositionen, die ich für meine seelge Frau2 geschrieben habe, sehr gut, exelirt aber hauptsächlich in denen von Parish Alvars, die er für die Harfe a double mouvement geschrieben hat. Diese spielt sie in einer Vollendung die nach dem Tode des Meisters wohl kaum von einem andern Harfenvirtuosen erreicht werden mögte. Da nun mein Nichtchen überdies ein liebenswürdiges wohlerzogenes Mädchen ist, so hoffe ich keine Fehlbitte zu thun, wenn ich Sie ersuche, sich ihrer wohlwollend mit gütigem Rath anzunehmen.
Mit der Bitte mich und meine Frau Ihrer Frau Gemahlin angelegentlichst zu empfehlen, habe ich die Ehre mit vorzüglicher Hochachtung zu seyn
Ihr
ergebenster
Louis Spohr.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Lannoy, Eduard von |
Erwähnte Personen: | Alvars, Parish Spohr, Dorette Spohr, Rosalie Spohr, Wilhelm |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | Berlin Breslau Leipzig Wien |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1850092415 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Lannoy an Spohr, 14.12.1849.
Offensichtlich lag dieser Brief zusammen mit einem zweiten nach Wien gerichteten Empfehlungsschreiben dem Brief Louis Spohr an Rosalie Spohr, 24.09.1850 bei.
[1] Wilhelm Spohr.
[2] Dorette Spohr.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.11.2019).