Autograf: Stadtarchiv Kassel (D-Ksa), Best. S 3 Nr. 806

Sr. Wohlgeb.
Herrn C.A. Mangold
Großherzog. Hessischer
Hofmusikdirector
in
Darmstadt.

frei.1


Cassel den 13ten Sept.
1850.

Hochgeehrter Herr Hofmusikdirector,

Ich darf die Antwort auf Ihr geehrtes Schreiben nicht länger verzögern, obgleich ich Ihnen noch keinen Erfolg meiner Bemühungen zu melden habe. Ich übergab dem Intendanten2 eines der Textbücher Ihrer Oper und empfahl das Werk zur Annahme. Da aber außer seiner Zustimmung auch die des Kurfürsten erforderlich ist, und dieser, bey der jetzt hier herrschenden Verwirrung, über Theaterangelegenheiten nicht befragt werden kann, so wird die Entscheidung wohl noch auf sich warten lassen, um so mehr, da noch eine neue Oper zum Einüben vorliegt, die Genoveva von Robert Schumann.3 Sollten Sie daher die Partitur Ihrer Opern nicht gebrauchen, so bitte ich, sie mir noch so lange zu lassen, bis eine Entscheidung des Kurfürsten erfolgt ist.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr

ergebenster
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Mangold, Carl Amand
Erwähnte Personen: Friedrich Wilhelm Hessen-Kassel, Kurfürst
Heeringen, Josias von
Erwähnte Kompositionen: Mangold, Carl Amand : Gudrun
Schumann, Robert : Genoveva
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1850091314

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Mangold an Spohr, 19.08.1850. Mangold beantwortete diesen Brief am 26.09.1850.

[1] Rechts auf dem Adressfeld befindet sich der Poststempel „CASSEL / 13 / SEP. / 1850 / 10-11V“.

[2] Josias von Heeringen.

[3] Vgl. Spohr an Robert Schumann, gleicher Tag.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (03.09.2020).