Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Sr. Wohlgeboren
dem General-Musikdirector
Herrn Kapellmeister Dr. Spohr
Ritter pp
in Cassel
frei.

Erfurt am 1/4 50.


Ew. Wohlgeboren

haben oft schon dem Erfurter Musikverein Ihre freundlichen Gesinnungen durch Thaten bewiesen, das letzte Mal bei Ihrer uns so erfreulichen Anwesenheit im Jahre 1836.1 Dem Vertrauen auf Ihre Unveränderlichkeit erlaube ich mir jetzt bei einer besonderen Veranlassung mich Ihrer Erinnerung zurückzurufen. Fräulein Meyer2, welche sehr wahr(?) Verehrende hier hat, eröffnete uns durch letzte, daß sie wohl in einem unserer Vereinskonzerte einmal mitwirken würde, wenn sie durch Ew. Wohlgeboren zu Urlaub auf einige Tage gelangen könnte. Das Vorsteher-Amt wird sich deshalb mit der Bitte an unsern allverehrten Großmeister der Tonkunst wenden, der pp(???) Meyer den erbetenen Urlaub geneigtest zu gewähren u zu befürworten. Mit als Dirigenten des Vereines liegt ganz besonders daran, das nächste Konzert, welches in den ersten Tagen der zweiten Hälfte des Aprils stattfindn soll, durch eine juendlich frische Künstlerin wie Fräulein Meyer, ausgestattet zu sehen u lege ganz besonders meine persönliche Bitte Ew Wohlgeboren ans Herz, unsern langgehegten Wunsch durch Ihre Freundlichkeit erfüllt zu sehen u füge schon im Voraus den Dank Ihrer hiesigen zahlreichen Verehrer bei und zeichne mich hochachtungsvoll als

Ew. Wohlgebor.
inniger Verehrer
Ketschau
Königl. Musikdirector

Autor(en): Ketschau, Andreas
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Dustmann-Meyer, Louise
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Erfurt
Erwähnte Institutionen: Erfurter Musikverein <Erfurt>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1850040143

Spohr



Der letzte belegte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Ketschau, 13.04.1847. Spohr beanantwortete diesen Brief nicht an Ketschau selbst, sondern zusammen mit dem Brief Wilhelm von Tettau an Spohr, 02.04.1850 am 06.04.1850. Der nächste Brief dieser Korrespondenz ist Ketschau an Spohr, 06.05.1852.

[1] Louis Spohr, Lebenserinnerungen, hrsg. v. Folker Göthel, Tutzing 1968, Bd. 2, S. 158f., Text mit fehlerhafter Paginierung auch online; ders., Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 209f.

[2] Marie Meyer, später verheiratete Dustmann.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (29.08.2017).