Autograf: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms.Hass. 287

Hochverehrter Herr Capellmeister!

Mein herzlichsten Dank für die so günstige Beurtheilung meiner Symphonie; Sie haben mir damit eine sehr große Freude gemacht. Das Urtheil eines Mannes wie Sie, verehrter Herr Capellmeister hat für mich, und muß für Alle die es mit der Kunst redlich meinen, mehr Gewicht haben, als alle die oft gelehrt seyn sollende Schreibereyen und Schwazzereyen der gewöhnlichen [???]-Macher. Außer Stand meinen Dank auf irgend eine Art bestätigen zu können, muß ich um gütige Entschuldigung bitten, daß ich den selben so spät abstatte; fortwährende Kränklichkeit hinderte mich, es früher zu thun. Sollte meine Symphonie auf Ihre gütige Empfehlung das Glück haben in diesem Winter in Leipzig noch zur Aufführung zu kommen, dann würde ich Sie vergebenst bitten mir, wie Sie auch in Ihrem verehrten Schreiben schon bemerkten, die Partitur gefälligst zu übersenden. Ich brauche Sie deshalb einige Zeit vor der Aufführung weil die Stimmen die ich jetzt besitze sehr fehlerhaft und unleserlich geschrieben sind u1 ich sie noch ein mal aus der Partitur copiren laßen muß. Nochmals meinen innigst gefühlten Dank für Ihre Güte. In dem ich Sie bitte sich von meiner ganz vorzüglichen Hochachtung u. Verehrung überzeugt zu halten, verbleibe ich

Ihr
ergebenster
F.W. Sörgel.
Mus. Dir.

Nordhausen d. 26. October
1849.

Autor(en): Sörgel, Friedrich Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Sörgel, Friedrich Wilhelm : Sinfonien, Nr. 3
Erwähnte Orte: Leipzig
Erwähnte Institutionen: Gewandhaus <Leipzig>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1849102643

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Sörgel, 21.09.1849. Spohr beantwortete diesen Brief am 29.10.1849.

[1] „u” über der Zeile eingefügt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.09.2019).