Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Sondershausen, am
21 October 1849.

Hochgeehrtester Herr!

Es erscheint zwar auf der einen Seite zudringlich, Sie schon wieder mit einem Briefe zu belästigen, doch kann ich auf der andern Seite das, was mich nun schon 3 Wochen glücklich gemacht hat, macht allem in meiner Brust dagegen, ich muss dem Schöpfer meiner glücklichen Stimmung mein Herz aufschließen.
Wir spielten vor nicht langer Zeit Ihr Nonett. Wie es vom Publikum aufgenommen wurde, dann spricht die beigelegte Recension1; den Eindruck, den es aber auf uns Ausübenden nach gehörigem Studium hinterlassen hat, und sich so leicht nicht wieder verwischen lassen, und deshalb sagen wir Alle dem Meister einer so gediegenen Composition unsern wärmsten, tiefgefühltesten Dank. Noch besonders Glück haben wir auch mit Ihrem Quintett aus G Dur [Nbs.] gemacht.
Uhlrich war auch im Laufe der letzten Monate recht thätig bei unserm Vereine, hat sich aber bis jetzt noch an keine Ihrer Compositionen gemacht.
Schließlich ersuche ich Sie gehorsamst, mir doch das 4. Doppelquartett und vielleicht einige Ihrer Quintetten zum Copiren gefälligst zu übersenden. Für das Mendelssohnsche octett, das Sie auch die Güte haben wollten, mir zu übersenden, sage ich meinen Dank, da wir es schon besitzen.
In der Hoffnung, dass Sie meine wenigen Zeilen nicht ungütig aufnehmen wollen, nenne ich mich

Ihren
dankbarsten Schüler,
Carl Haessler.

Autor(en): Haessler, Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Uhlrich, Carl Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Doppelquartette, op. 136
Spohr, Louis : Nonette, Fl Ob Klar Fg Hr Vl Va Vc Kb, op. 31
Spohr, Louis : Quintette, Vl 1 2 Va 1 2 Vc, op. 33.2
Erwähnte Orte: Sondershausen
Erwähnte Institutionen: Musikverein <Sondershausen>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1849102140

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Haessler an Spohr, 03.06.1849. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Haessler an Spohr, 25.07.1852.

[1] Noch nicht ermittelt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (24.07.2020).