Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Ew. Wohlgeboren
Herrn Hoff-Capellmeister Dr. Spohr!

Im tiefsten Gefühle meiner Hochachtung sende ich nach einer langen Zeit meinen herzlichen aufrichtigsten Dank! für das viele Gute was Sie an meinem Sohn gethan haben! ich kann es Ihnen nicht wieder gut machen, als mit diesen Dank. Ich glaube, das er nur durch Sie seine Existenst1 einstmals erlangen können wird, warum sollte er so schöne erlangt haben? es geht ihm bis jetzt woll, Chordirektor bey der Berner Opern Gesellschaft ist er nicht mehr, aber doch noch Mitglied derselben, er schreibt mir daß er so viel Arbeit gehabt hat, daß er für sich gar nichts hat thun können, u. mit sein Violin Spiel ehre zurück gekommen ist, jetzt seid er dieß aufgegeben hat, spielt er nun dichtig trauf loß, u. glaubt das wieder aufzuholen. Von Bern sind sie nach Solothurn u. jetzt in Aarau, u. bereisen diesen Sommer nun die Schweitz. Von Ihrer großen Güte übergiest, nehmen Sie das späte Schreiben so als wenn ich meinen Dank Mündlich dargebracht hätte, obgleich es früher hätte geschehen müssen! Meinen Sohn empfehle ich Ihrer Huld noch besonders an, wenn vielleicht sich mal eine passende Stelle vorfände, die seinen Kentnissen angemessen ist. Mit der grösten Hochachtung empfiehlt sich

ergebenster
C. Böhme.

Gandersheim
d. 23st May 1849.

Autor(en): Böhme, Christian
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Böhme, Ferdinand
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Aarau
Bern
Solothurn
Erwähnte Institutionen: Theater <Bern>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1849052340

Spohr



[1] Sic!

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (23.10.2020).