Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Vervins den 14gen April. 1849.

Sehr Geehrter Herr Kapellmeister!

Ich habe vor etlichen Tagen erst Ihren werthen Brief erhalten, da ich auf Reisen war u. meine Eltern nicht wussten, wo ich war. Ich bin jetzt dahier in Verviers, eine halbe Stunde zu Eisenbahn von Lüttich. Da ich hier Aussichten auf die Direktorstelle habe, so werde ich dahier wohnen bleiben, da hierselbst viel Sinn für Musik herrscht. Die Reise nach England habe ich aufgegeben, da ich vom Militärdienst frei bin. Ich muß vor Allem um Entschuldigung bitten, daß ich die Stunden nicht entrichtet habe, da ich wirklich nicht wußte, daß ich noch so viele im Rückstände war. Es fällt mir doch im jetzigen Augenblicke der ersten Zeit meines Etablissements schwer, Ihnen das Verlangte zu senden. Ich werde mich aber bestreben, so bald als möglich dieses nachzuholen, wo Sie denn die Güte haben werden mir dagegen ein Zeugniß zu senden, worin ich mich mit Stolz nennen darf zu sein

Ihr
Ergebener Schüler
Leo Kerbusch.

Autor(en): Kerbusch, Leo
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Verviers
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1849041440

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Kerbusch, 09.06.1845. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Kerbusch an Spohr, 20.10.1850.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (04.03.2022).