Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,254
Druck: Philippe A. Autexier, Lyra Latomorum. Das erste Freimaurerliederbuch. Masonica über Haydn Mozart Spohr Liszt, pdf-Version nach dem Typoskript im Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth, S. 354 (teilweise)
Beleg 1: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten,Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 69
Beleg 2: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97
Beleg 3: Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 101

N. 35
Sr Wohlgebohren
Herrn Dr L. Spohr.
Verdienstmitglied des Niederl. Vereins:
Zur Beförderung der Tonkunst
in
Cassel.
 
Rotterdam 29 Nov. 1848.
 
Hochverehrter Herr! –
 
Im Namen des Niederl. Vereins: Zur Beförderung der Tonkunst gebe ich mir die Ehre Ihnen die Beurtheilung der beigehenden 4 PreisQuartetten gefälligst anzubieten. Es liegt dem Verein sehr viel daran gelegen, daß Sie die Güte haben Ihren werthen Urtheil darüber auszusprechen. Ist einer dieser Compositionen den ausgesetzten Preis (Fl. 200 Holl.) werth; und welche? Ich bitte Sie mir Ihre hochgeschätzte Begutachtung, wenn es Ihre köstliche Zeit veranlaßt, sobald möglich zuzuschicken.
Ich füge hinzu die letzte Acta und Album 6 des Vereins, die neue Statuten, und zuletzt ein Catalog der Bibliothek, welche theils durch Ankauf, theils durch Geschenke von Aus- und Inländischen Mitgliedern gesammellt ist, und deren Gebrauch die verschiedene Abtheilungen des Vereins benützen.
Noch hat der Verein mir aufgetragen, Sie höflichst zu bitten, ihm eine Partitur von Ihrem Oratorio: Die letzten Dinge, copieren zu lassen. Dieses Oratorio wird fortwährend in Holland ausgeführt, und gehört zu den beliebtesten. Unsere Bibliothek hat keine Partitur davon, und gedruckt ist sie nicht zu bekommen. Ein Dilettant in Amsterdam hat eine Copie davon; allein seine Unhöflichkeit macht es dem Verein nothwendig, Ihre Güte dafür anzurufen. Die Copirgebühren werden wir Ihnen dankbar zukommen lassen. –
Noch eine Privatbitte. In Ihrem Babylon's Fall N. 30 Larghetto steht in mein Klavierauszug  = 84. Ist das richtig? –
Ich habe die Ehre mit vollkommener Hochachtung
zu sein Ew. Wohlgebohren
 
ergebenster Dr1
A.C.G. Vermeulen /...2
Allg. Sekretär des Vereins

Autor(en): Vermeulen, Adrianus Catharinus Gerardus
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Fall Babylons
Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Amsterdam
Erwähnte Institutionen: Maatschappij tot Bevordering der Toonkunst <Rotterdam>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1848112944

Spohr



Der letzte Brief dieser Korrespondenz ist nur als Entwurf von Spohr überliefert. Spohrs Antwortbrief ist derzeit ebenfalls nur als Entwurf auf diesem Brief überliefert.
 
[1] Abkürzung für „Diener“.
 
[2] Autexier kommentiert hier: „Die Unterschrift mit drei Punkten ist bei Freimaurern, besonders in Frankreich, um 19. Jahrhundert üblich“ (S. 345).
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (13.04.2018).