Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Sr Hochwohlgeb. Hn
Hn Dr Louis Spohr
in
Hessen-Cassell
Germany1


5. Tavistock Street
Bedford Square.
London.
Dienstag den 8ten Aug. 1848

Geehrter Freund!

Mr Anderson schreibt mir zur Antwort meiner Anfragen, daß er am 25ten Febr die Summe von £ 24 S 10 D 0 in die Hände der Hn Rotschild gezahlt habe, und daß er, währed diese Tage wieder bei ihnen angefragt und die Versicherung erhalten habe, daß selbige Summe bestimmt gegenwärtig bei dem Hn Pfeifer liegt. – Ich hoffe, alsdann2 von Ihnen recht bald die Nachricht zu bekommen, daß Sie geschätzter Freund, genannte Summe richtig erhalten haben, und bedaure nur daß Sie, damit so sehr viel unnöthige Mühe gebaht haben. –
Unsere hiesige Saison kömmt jetzt bald zu Ende; – wegen der Gesundheit meiner Frau bin ich jetzt in Kew, (7 Meilen von der Stadt,) und spiele manchmal Duetten mit S.K.H. dem Herzogen von Cambridge, der aber jetzt fast zu alt wird um sich des Spielen viel zu gewidmen. – Von dem Verluste unseres lieben Kindes voriges Jahr, haben wir so sehr gelitten, daß ich darf behaupten weder meine Frau noch ich selbst dazu erwartete sich in Gesundheit zu erholen noch3 zu trösten, ausgenommen nach viel Verfluß der Zeit. – Das beste wäre, (vielleicht) für uns seyn, daß wir ein zweites bekömmen, und wir halten viel auf die Hoffnung das4 mit der Zeit dieses geschähe; –
Indem ich mich bei Ihnen geehrter Freund für dieses Plaudern entschuldige, verbleibe ich, (mit der herzlichen Erinnerung von mir5 und meiner Frau an Sie und Ihre Frau Gemahlin Made Spohr,) Ihr ganz getreuer Diener und Freund,
Henry Blagrove

Autor(en): Blagrove, Henry
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Adolph Frederic Cambridge, Herzog
Anderson, George Frederick
Blagrove, Ethelreda
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kew
Erwähnte Institutionen: Philharmonic Society <London>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1848080840

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Blagrove an Spohr, 25.07.1848. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Blagrove, 30.03.1853.

[1] Auf dem Adressfeld befinden sich rechts oben die Poststemepel „PAID / P / 9 AU 9 / 1848“, „New Br[???]“ und „P“ sowie ein weiterer, stark verwischter, auf der Rückseite des zusammengefalteten Briefumschlags befindet sich ebenfalls ein verwischter Stempel.

[2] „alsdann“ über gestrichenem „dieses“ eingefügt.

[3] „dazu erwartet5e sich in Gesundheit zu erholen noch“ über unleserlich gestrichenenem Text eingefügt.

[4] Hier gestrichen: „wir“.

[5] „von mir“ über unleserlich gestrichenem Text gestrichen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.03.2022).