Autograf: ehemals Privatbesitz Dr. Ernst Hauptmann in Kassel, vermutlich 1943 Kriegsverlust
Druck: Moritz Hauptmann, Briefe von Moritz Hauptmann, Kantor und Musikdirektor an der Thomasschule zu Leipzig an Ludwig Spohr und Andere, hrsg. v. Ferdinand Hiller, Leipzig 1876, S. 26f.

Leipzig, 21. Januar 1847.

Lieber Herr Kapellmeister!

Heute komm' ich mit einem Anliegen ganz besonderer Art und wünsche nur, daß Sie nicht gar zu unangenehm davon überrascht werden mögen: denn es ist nichts Geringeres, als daß ich Sie in meinem und meiner Frau Namen herzlich bitten möchte unserem kürzlich geborenen Söhnlein Pathe sein zu wollen. Wenn der kleine Bursch, so wenig dumm er für sein Alter sich eben sonst anläßt, diese Ehre und Auszeichnung nicht jetzt schon ganz anzuerkennen wissen wird, so wollen wir um so mehr wünschen und hoffen und Gott bitten, daß er ihrer künftig würdig werden, daß er zu einem ehrlichen, braven und thätigen Menschen heran wachsen möge, mit oder ohne besondere Gaben — das mögen die Götter bestimmen. Ihrer gütigen Antwort entgegensehend will ich meinem heutigen Gevatterbrief nichts weiter anhängen und erspare manches Mitzutheilendes auf das nächste Mal.
Mit unveränderlicher Liebe und Ergebenheit Ihr

Hauptmann.

Autor(en): Hauptmann, Moritz
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Hauptmann, Louis
Hauptmann, Susette
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1847012133

Spohr



Der letzte überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Hauptmann, 24.11.1846. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (16.01.2016).