H. May an Louis Spohr in Kassel

Wohlgeborner Herr!
Hochzuverehrender Herr Kapelldirektor!

Es ist mir unmöglich, meinen gefühltesten Dank für die großmüthige Unterstützung, welche Ew. zu übersenden die Güte hatten drzulegend. Unendlich mehr als Ihre reiche Gabe hat der Wunsch daß es mir bald wieder besser gehen mögte, mich ermuthigt und getröstet. Ich habe nichts, womit ich Ihnen, so wie die gütigen hohen Herr welche zu meiner Unterstützung beytrugen danken könnte, als mein Gebet. Täglich will ich zu Gott flehn, daß er seinen Segen über meine erbarmungsvollen Wohlthäter reichlich ausgießen, daß er jedes Leiden von denselben wende oder, wenn ein solches einen oder den andern Herrn treffen sollen, die Herzen derer erquicken und trösten möge, wie Sie das meinige stärkten. Wenn ich nun noch eine Bitte wagen darf hochzuverehrender Herr, so ist es dies meinen herzlichsten Dank bey den gütigen Herren in meinem Namen abzustatten welche zu meiner Unterstützung beigetragen, so wie Ihnen nochmals für Ihre gütige Unterstüztung wie Bemühung herzlich dankt Ihr

ergebenster
H. May
Musicus in Alfeld.

Alfeld d. 15t Decb.
1846.