Heinrich Carl Breidenstein an Louis Spohr in Kassel

Hochverehrter Herr Kapellmeister,

Ew Hochwohlgeboren erlaube ich mir beigehend ein Exemplar meiner so eben erschienenen Schrift über das Beethovenfest¹ ganz ergebenst zu überreichen. Es würde mich ungemein erfreuen, von dem Manne, den ich von jeher inngist verehrt und dessen werke ich stets als einen Hauptbestandtheil aller von mir veranstalteten und geleiteten Concerte betrachtet habe, einige Worte der Zufriedenheit und Anerkennung zu vernehmen, um so mehr als wir von andren Seiten wenig Erfreuliches zu Theil geworden ist.
Zugleich habe ich die Ehre, Ew. Hochwohlgeboren im Namen und Auftrag des Festcomités, welches Ihre eben so freundliche als für uns so ehrenvolle und erfolgreiche Wirksamkeit als ein Glanzlicht der ganzen Feier betrachtet, ein kleines Andenken beizufügen, mit der Bitte, denselben eine geneigte Aufnahme zu Theil werden zu lassen und dabei nur die dankbare und verehrende Gesinnung, mit welcher es dargebracht wird, in Anschlag zu bringen.
Genehmigen Ew. Hochwohlg. die Versicherung der vollkommensten Hochachtung, womit ich zeitlebens verharre

Ew Hochwohlgeb
ganz ergebenster
Dr. Breidenstein

Bonn den 7^ten August
1846.