Autograf: New York Public Library (US-NYp), Sign. MNY, Folder 2
Beleg: Katalog einer bedeutenden Sammlung von Musiker-Autographen seit Mitte des sechszehnten Jahrhunderts bis zur neuesten Zeit […] (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1886, S. 6

Cassel, den 21sten
Mai 1846.

Wohlgeborener,
Hochgeehrtester Herr
Director,

Entschuldigen Sie gütigst, daß ich Ihnen Ihre Sinfonie erst jetzt zurücksende. Ich hatte sie für das letzte unserer Abonnementsconcerte bestimmt und dieses, welches noch vor Ostern hätte stattfinden sollen, verzögerte sich durch allerley Umstände so, daß es erst vor einigen Tagen seyn konnte.
Ihr Werk hat unserem Concertpublikum sehr gefallen und besonders war es der letzte Satz, der allgemeinen Beyfall erhielt. Wir Musiker entschieden uns schon nach der ersten Probe für die Menuett und ich betrachte diesen Satz als ein wahres Meisterwerk. Ihre Sinfonie ist zwar nicht übermäßig schwer, doch mußten die Geigen besonders gut seyn, um alles recht rein und im Einklang herauszubringen. Wir haben sie in 3 Proben mit größter Genauigkeit eingeübt und und ich glaube, Sie würden sich1 mit der Aufführung zufrieden gewesen seyn.
Empfangen Sie unseren besten Dank für Ihr schönes Werk und dessen gefällige Mittheilung.
Mit vorzüglichster Hochachtung

Ihr
ergebenster
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Kittl, Johann Friedrich
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Kittl, Johann Friedrich : Sinfonien, op. 19
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1846052115

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Kittl an Spohr, 06.01.1846. Kittl beantwortete diesen Brief am 18.06.1846.

[1] Sic!

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (19.05.2020).