Autograf: Bodleian Library Oxford (GB-Ob), Sign. WSB 232

Cassel den 29sten
März 1846.

Hochgeehrter Herr,

Die Überbringerin dieser Zeilen Fräulein Speyer, die Tochter eines meiner ältesten und besten Freunde, wünscht durch mich in Ihre Bekanntschaft eingeführt zu werden1. Ich willfahre ihrem Wunsche sehr gern und bitte um eine recht freundliche Aufnahme von Ihrer Seite, da Frl. Speyer eine ausgezeichnete Clavierspielerin, durchgebildete Künstlerin und ein anspruchsloses, liebenswürdiges Mädchten ist. Sie wünscht sich in London zu fixiren und ich bitte ihr mit Rath und That an die Hand zu gehen.
Im nächsten Jahr, steht mir hoffentlich die Freude bevor, Sie in London wieder besuchen zu können. Ich habe nämlich schon für dieses Jahr eine Einladung2 von der Gesellschaft in Exeter Hall3 erhalten drei meiner Oratorien dort zu dirigiren, mußte sie aber ablehnen weil ich während meiner Ferienreise Badekur in Carlsbad machen muß. Ich denke nun aber für nächstes Jahr dieser Einladung zu folgen.4
Mit dem Wunsche, daß Sie diese Zeilen recht gesund und vergnügt antreffen mögen, von Herzen

der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Bennett, William Sterndale
Erwähnte Personen: Speyer, Antonie
Speyer, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Fall Babylons
Spohr, Louis : Des Heilands letzte Stunden
Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Karlsbad
London
Erwähnte Institutionen: Sacred Harmonic Society <London>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1846032914

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Bennett, 03.01.1844.
Dieser Brief lag Spohr an Wilhelm Speyer vom gleichen Tag bei.

[1] Vgl. Wilhelm Speyer an Spohr, 16.03.1846.

[2] Vgl. Edward Taylor an Spohr, 15.03.1846.

[3] Die Sacred Harmonic Society.

[4] Vgl. Spohr an Taylor, 27.03.1846.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (17.08.2017).