Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochgeehrtester Herr Doctor,

Auf mein ergebenes Schreiben vom 18/11 bin ich ohne Antwort von Ihnen geblieben, deshalb will ich Ihnen nochmals mit m/1 Heutigen zu erkennen geben, wie ich mit dem besten Willen nicht anders schreiben konnte, weil die mir offerirten Musikstücke grade zu denen gehörten, die für m/ Wirkungskreis weniger geeignet waren.
Wenn Sie so gütig wären, für Ihre Concert-Ouverture das Honorar statt 100 Rth. auf 60-70 Rth. herabzusetzen, was Sie bei ein paar jungen Anfängern, die ihr Glück erst versuchen, wohl thun könnten, so bin ich bereit, nch diese zu nehmen, jedoch mit Eigenthumsrecht für alle Länder. Alsdann würde ich auf das Quintuor verzichten, wenn Sie mir die Ouvert. überließen.
Ich hätte so sehr gern von Ihnen etwas gehabt, bitte daher beyandern falls binnen 8 Tage um Ihre gütige Antwort, da ich nach dieser Zeit fest annehme, daß Sie mich nicht berücksichtigen.
Recht gern würde Ihnen den fragl. Betrag vorher einsenden da Sie von m/ Solidität zu wenig überzeugt sind.
Hochachtungsvoll Ihr

ergebener
C.Siegel
Adr. C.F. Peters.

Lpz. d. 2(?)/12 45.

Autor(en): Siegel
Siegel, Carl Friedrich Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Ries, Ferdinand : Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 126
Spohr, Louis : Quintette, Vl 1 2 Va 1 2 Vc, op. 129
Spohr, Louis : Quintette, Vl 1 2 Va Vc Kl, op. 130
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845120256

Spohr



Dieser Brief folgt auf einen derzeit verschollenen Brief von Siegel an Spohr, 18.11.1845. Spohrs Antwortbrief vom 10.12.1845 ist derzeit ebenfalls verschollen.

[1] Wohl Abk. für „meinem“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.10.2019).