Autograf: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochgeehrter Herr Capellmeister!
 
Nachdem ich gestern mir die Freiheit genommen, in Bezug auf die Aufführung der Jessonda und den für dieselbe zu erwählenden Tag Ihnen zu schreiben, muß ich heute schon die Mittheilung machen, daß inzwischen Umstände eingetreten sind, welche die Aufführung für den Montag in etwas schwierig und es fast wünschenswerth machen, sie um einige Tage verschoben zu sehen. Jedenfalls würde diese Verschiebung für die Vorstellung nur von großem Vortheil sein, indem namentlich die Repräsentanten der Jessonda, des Tristan und des Dandau in ihren Partien nun, auch für die Chöre nach mehrern Proben zu wünschen sind. Bei dem Wunsche, Ihr Werk möglichst gelungen und in einer Weise zur Vorstellung zu bringen, die der Bedeutung desselben wenigstens einigermaßen entspricht, erlaube ich mir nun die Anfrage, ob Sie damit einverstanden, daß die Aufführung um einige Tage hinausgesetzt werde, also etwa auf den Donnerstag oder Freitag.
Da ich angenommen, daß Ihr hiesiger Aufenthalt sich jedenfalls auf mehrere Tage erstrecken werde, so habe ich geglaubt, diese neue Anfrage wagen und Sie mit diesen Zeilen belästigen zu dürfen.
In der Hoffnung, daß sich alles zu Ihrer Zufriedenheit gestalten werde, zeichne ich
mit vorzüglicher Hochachtug
 
Ew Wohlgeboren
ganz ergebener
A Th Töpken Dr
 
Bremen,
27. Juni 1845.

Autor(en): Töpken, Albert Theodor
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Stadttheater <Bremen>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845062745

Spohr



Dieser Brief folgt als Ergänzung auf den vorangegangenen Brief vom Vortag. Spohr antwortet am 28.06.1845.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Levon R. Müller (22.04.2016).