Autograf: nicht ermittelt

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Peter, Johannes
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Vater Unser, WoO 70
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Musikfeste <Marburg>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845042116

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Peter an Spohr, 19.04.1845.
Die Existenz dieses Briefs folgt daraus, dass beim Kirchenkonzert des Gesangfests in Marburg Spohrs Vater Unser WoO 70 erklang (vgl. Programm Das Gesangfest zu Marburg am 19., 20., und 21. Juli, in: Stadtarchiv Marburg, Best. N 1, 1637), Spohr demnach zuvor auf Peters Bitte um Leihe von Partitur und Orchesterstimmen eingegangen war. Vermutlich gab Spohr Peter außerdem das für eine Bewerbung als Konzertmeister an der Universität in Marburg erbetene Zeugnis.
Im Vorbrief lädt Peter Spohr auch zur Teilnahme an diesem Fest ein. Darauf nehmen zwei Stellen in der Berichterstattung Bezug:
„An Hrn. Hofkapellmeister Dr. Spohr ist eine Einladung betreffs des Festes ergangen und es steht zu erwarten, daß er derselben entsprechen werde“ („Marburg, 13. Juli“, in: Didaskalia 18.07.1845, nicht paginiert).
„[…] während man an dieser Stelle das Bedauern nicht unterdrücken kann, daß der Meister, auf dessen Besitz wir stolz sind, daß unser Spohr durch seine Reise nach Carlsbad der angelegetntlichsten Einladung zu folgen sich verhindert sah“ („Das Gesangfest zu Marburg am 19., 20. und 21. Juli“, in: ebd. 29.07. und 30.07.1845, hier 29.07., nicht paginiert).
Daraus könnte eine fortgeführte Korrespondenz zwischen Peter und Spohr erschlossen werden. Dies würde allerdings nicht nur einschließen, dass Spohr nicht die Einladung zu einem Männerchor-Fest überhaupt angenommen hätte. Er hätte außerdem von vornherein für seine Theaterferien planen müssen, zwischen seinem Konzertaufenthalt in Oldenburg (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheinträge 22.-30.06.1845) und der Inszenierung seiner Oper Die Kreuzfahrer in Berlin (vgl. ebd., 22.-28.07.1845) für den 19.-21.07. noch einmal nach Hessen zurückzukehren. Solange keine widersprechenden Quellen zur Verfügung stehen, nehme ich daher an, dass hier die öffentlichen Berichte über Spohrs Erkrankung und seinen daraus resultierenden Aufenthalt in Karlsbad in die Berichterstattung über das Marburger Gesangfest eingeflossen sind.
Einen Postweg von wenigstens zwei Tagen vorausgesetzt, entstand dieser Brief frühestens am 21.04.1845.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (12.08.2021).