Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochgeehrter Herr Kapellmeister,

Da Zeit und Umstände mir bis jetzt stets die Erfüllung meiner Lieblingswünsche: Ihre persönliche Bekanntschaft machen zu können, versagt haben, so nehme ich mir die Freiheit auf einem anderen Wege mich Ihnen vorzustellen, indem ich mir von Ihnen die freundliche Erlaubniß erbitte, Ihnen durch die Dedikation einer großen Klavier Sonate meine Hochachtung an den Tag legen zu dürfen. Dieselbe wird bei Schuberth in Hamburg in Bläde erscheinen. Sollte Ihnen die gefällige Annahme meiner Komposition Veranlassung geben, mir gleichzeitig aus dem reichen Schatze Ihrer Erfahrungen über Anlage, Ausführung etc. ähnlicher Werke Ihren für mich gewiß unschätzbaren Rath zu ertheilen, so würden Sie mich dadurch auf das Höchste verpflichten, so wie Sie andrerseits überhaupt sein dürften, daß ich jeden Tadel als neue Belehrung nur mit dem größten Danke aufnehmen werde. Eine baldige gefällige Beantwortung dieser Zeilen erwartungsvoll entgegen sehend, unterzeichne ich mich mit vollkommenster Hochachtung

Ihren
ergebensten
Dr. Theodor Kullak.

Berlin d 6t April 1845.
Jerusalemer Straße Nro. 9.

Autor(en): Kullak, Theodor
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Kullak, Theodor : Sonaten, Kl, op. 27
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Schuberth <Hamburg>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845040644

Spohr



Spohr beantwortete diesen Brief am 13.04.1845.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (12.06.2018).