Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Druck: Simon Moser, Das Liedschaffen Louis Spohrs. Studien, Kataloge, Analysen, Wertungen. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Kunstliedes, Kassel 2005, Bd. 1, S. 68 (teilweise)
Inhaltsangabe: Folker Göthel, Thematisch-bibliographisches Verzeichnis der Werke von Louis Spohr, Tutzing 1981, S. 477
Gotha d. 5ten April 1845.
Vor etwa 5/4 Jahren, mein theurer Spohr! habe ich Ihnen in Folge Ihres freundlichen Zugeständnisses acht oder neun kleine Lieder zugesendet, um einige derselben – nach Ihrer Auswahl – zu componiren, seitdem aber nichts wieder darüber von Ihnen vernommen. Soviel ich weiß, haben Sie während dieser Zeit eine große Oper (die Kreuzfahrer) vollendet, eine Reise nach Paris gemacht, wohl sicher auch noch andere bedeutende Angelegenheiten zu besorgen gehabt, und jene kleinen unbedeutenden Gedichte mögen darüber wohl ganz aus Ihrer Erinnerung geschwunden sein. Vielleicht haben dieselben Sie auch gleich zu wenig angesprochen, um in Ihnen die Lust zu erregen, eines oder das andere derselben1 mit Ihren Tönen zu verschönern2.
Wäre das der Fall (und warum sollte er es nicht sein können? dergleichen ist ja nicht(???) nur Geschmackssache!) so würde ich Sie bitten, mir diese kleinen Lieder baldgefälligst zurücksenden; sie mögen dann den Acten meiner Memoiren, davon sie entnommen wurden, (wenigstens die für Herzog August bestimmt gewesenen) wieder beigelegt werden, ich aber werde darum nicht wieder mit freundschaftlicher Hochachtung sein wie immer
der Ihrige
von Göchhausen
Autor(en): | Göchhausen, Emil |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Lieder, Sgst Kl, op. 139 Spohr, Louis : Lieder, Sgst Kl, WoO 113 |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845040546 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Göchhausen an Spohr, 02.12.1843. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.
[1] „derselben“ über der Zeile eingefügt.
[2] Spohr vertonte davon schließlich zwei als WoO 113 und op. 139.1.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (01.07.2021).