Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Zell den 5ten Mai 1845

Wohlgeschatzter Herr Spohr, und Kapellmeister

Ich habe zwei Kinder, ein Mädchen von 9 Jahren, und ein Knabe von 11 Jahren, die große Talente für die Musik zeigen, in der Violine unterrichte ich selbe so gut ich konnte, so daß sie schon aufgetretten sind, die Tonstücken was sie spielen sind von Beriot1 Artot, Mayseder und Kreutzer,2 um nun diese Kinder vermöge Ihres Talents sehr weit zu bringen, was meine Aufgabe sein soll, möchte ich Sie als verdienter großer Mann, ersuchen ob Sie mir diese Kinder in eine Probe nehmen, und dann über den Ferien Underichte, Anleitung und Auskunft, geben3 wollten. Weil die selbe ihrem Alter wegen nicht von mir entfernt werden können, bitte ich Sie doch Herr Spohr, mir dieses zu beantworten, ob Sie über obige Bitte genüge leisten wollen, und in welcher Zeit ich die Kinder zu Ihnen bringen kann, um mich darnach zu richten, Wohlgeschatzter Herr Spohr, bitte doch um eine Antwort, so balt wie möglich –
Ich wohne in Zell4 Kanton Göllheim Landcomisariat Kirchheim in der Pfalz in Bayern

Sie Grüßent mit aller Hochachtung
Jakob Huppert
Musiklehrer

Autor(en): Huppert, Jacob
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845040545

Spohr



[1] Hier gestrichen: „Artto“.

[2] Hier gestrichen: „diese“.

[3] Hier gestrichen: „möchten“.

[4] Hier gestrichen: „der“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (30.05.2023).