Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Schucht:3


Hochwohlgeborner Herr,
Hochzuverehrender Herr Hofkapelmeister!

Ein jeder Künstler ist in sein Werk verliebt, solte es auch in den Augen des Meisters noch so schülerhaft erscheinen. So mochte es auch mir ergehen als ich nach Beendigung meiner letzten Symphonie Ew. Hochwohlgeboren ersuchte, sie in einem Konzerte aufführen zu laßen; jetzt aber nach ruhiger Prüfung glaube ich, daß sie nicht dazu würdig ist. Als ich genanntes Werk schrieb, waren meine Geisteskräfte, durch mehrerlei Leiden so geschwächt, daß ich nicht anhaltend in dieser Begeisterung arbeiten konte. Ew. Hochwohlgeb. ersuche ich daher ergebenst, mir diese Gunst später einmal zu gewähren.
Ehrfurchtsvol und Ew. Hochwohlgeboren ferner Gewogenheit bitend, verharrt in tiefster Ehrerbeitung

Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Jean Schucht.

Wolfsanger bei Caßel am 17 Februar.
1845.

Autor(en): Schucht, Jean
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Schucht, Jean : Sinfonien (nach Ossian)
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845021746

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schucht an Spohr, 13.01.1845. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schucht an Spohr, 26.07.1847.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.07.2020).