Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Ew. Wohlgebohrn

Erlaube ich mir höflichst anzufragen ob Sie die Gewogenheit haben wollte eine junge talentvolle Dame1, einer der vorzüglichsten Schülerin der H. Moscheles, Benedict &c welche sich mit Fleiß und artistischer Liebe auch der Composition unter den2 berühmten Tonkünstler H. Horsley dahier gewidmet hat, im Frühjahr mit Ihrem schatzbaren Unterricht zu erfreuen zu welchem Zweck sie sich im Monath April nach Cassel begeben würde. Durch die Gewährung dieser Bitte würde diese Dame und ihre Angehörigen aufs innigste verpflichten und dadurch auch den ferneren Beweiß von Ihrer charakteristischen Güte und Ihre Gewogenheit strebende Talenten mit Ihrem Rath wohlwollend zu unterstützen, ertheilen, Es versteht sich von selbst daß die Dame zu jeder Vergütung auf herzlichste bereit ist.
In der angenehmen Hoffnung einer recht baldigen Antwort, zeichne ich mit aller Hochachtung
Ew Wohlgebohrn

Ergebenster Dr3
AWalter
133 Regent Street

London. Jan. 20. 1845


Herrn Spohr
Kurhessischer Direktor u. Componist
Cassel.

Autor(en): Walter, A.
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Benedict, Julius
Horsley, Elvira
Horsley, William
Moscheles, Ignaz
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1845012046

Spohr



Spohrs Antwortbrief vom 26.01.1845 ist derzeit verschollen.

[1] Die Beschreibung im Brief deutet auf die Pianistin Elvira Walter, die 1846 William Horsleys Sohn John heiratete. Vgl. „Die Frau des Malers John Horsley (d. schöne Miss Walter) sahen wir als solche zum Erstenmal“ (Tagebucheintrag Marianne Spohr, 07.07.1847).

[2] Sic!

[3] Abk. f. „Diener“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit nicht in den Anmerkungen anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.12.2021).