Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Sr. Hochwohlgeboren
Herrn Hocapellmeister
Dr. Spohr

Hierbei ein versiegeltes
Packet.

ganz gehorsamst


Hochverehrter Herr!

Bis jetzt habe ich nicht dazu gelangen können, Ihrer Frau Gemahlin die mir gütigst geliehenen Uebersetzungen1 wieder zu behändigen. Da er hierzu morgen wegen des Einpackens vielleicht zu spät sein dürfte, so beeile ich mich, sie hierbei zu übersenden unter dem Vorbehalte, daß ich morgen Ihrer Frau Gemahlin persönlich meinen Dank dafür noch abstatte.
Auch erlaubt sich ein aufrichtiger Verehrer Ihrer Tonmuse, welchem die drängenden Umstände nicht gestattet haben, sich Ihnen so, wie er es wohl gewünscht, zu nähern, einen so eben eingehenden, sehr flüchtigen Erguß seiner Festgeschäfte beizulegen, um auch sein Scherflein zu einer freundlichen Erinnerung an unser Musikfest beizutragen, mit der inständigen Bitte, die Mängel in gedanken, Form und Dank dem Drange des Augenblicks nachsichtig zu Gute zu halten.
Jetzt in der frohen Aussicht, Ihnen morgen noch persönlich Lebewohl sagenzu können, habe ich nur noch zu bitten, alsdann von dieser musikalischen Privatangelegenheit gänzlich zu schweigen und nicht weiter nach Namen pp. zu forschen.
Mit bekannter Hochachtung und Verehrung

Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
EOtto.

V.H.2 30. September 44.

Autor(en): Otto, Eduard
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Spohr, Marianne
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Fall Babylons
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Musikfeste <Braunschweig>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844093046

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Otto an Spohr, 26.09.1844. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Otto an Spohr, 22.10.1844.

[1] Vgl. Otto an Spohr, 23.08.1844.

[2] Abk. f. „Von Hause“ (vgl. Franz Ritter, Echter Anstand, guter Ton und feine Sitte, als bewährte Wegweiser durch das gesellige Leben; oder (zur allgemeinen Verständlichkeit) Neuestes Wiener-Complimentirbuch, für Personen beiderlei Geschlechtes, sich in allen Verhältnissen mit ihren Nebenmenschen, wahrhaft angenehm und liebenswürdig zu benehmen wünschen, Wien 1834, S. 78).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.05.2022).